AUSSTELLUNGEN AKTUELL

 
 
 
Alberto Giacometti, Kopf von Diego auf Sockel, um 1955 und Der Käfig (erste Version), 1950, Sammlung Klewan, © Succession Alberto Giacometti, VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Wynrich Zlomke
Alberto Giacometti, Kopf von Diego auf Sockel, um 1955 und Der Käfig (erste Version), 1950, Sammlung Klewan, © Succession Alberto Giacometti, VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Wynrich Zlomke
 

ALBERTO GIACOMETTI. VIS-À-VIS
WERKE AUS DER SAMMLUNG KLEWAN

 

23. März bis 23. Juni 2024 (EG/1. OG)

 

Alberto Giacometti (1901–1966) zählt zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Der Schweizer Bildhauer, Maler, Zeichner und Grafiker erlangte bereits zu Lebzeiten mit seinen unverwechselbaren Skulpturen, die die Tradition der figürlichen Plastik revolutionierten, internationale Bekanntheit. Anhand von rund 120 Arbeiten gibt die Einzelausstellung Einblick in die Lebenswelt Giacomettis und die für sein Werk prägenden Themen. Der Schwerpunkt liegt auf selten gezeigten Zeichnungen und Grafiken aus seinen beiden letzten Lebensjahrzehnten, die durch Skulpturen, Malereien und dokumentarische Aufnahmen berühmter Fotograf:innen ergänzt werden.

Im Zentrum von Giacomettis Werk steht der Mensch. Zeitlebens verfolgte er das Ziel, den lebendigen Ausdruck seines Gegenübers einzufangen und die menschliche Erscheinung in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Dabei wollte er keine naturgetreuen Darstellungen schaffen, sondern seine subjektive Wahrnehmung der Wirklichkeit festhalten, um zum Wesenskern seiner Motive zu gelangen. Seine Arbeiten, in denen sich die Suche nach der Essenz der Menschlichkeit widerspiegelt, haben so bis heute nicht an Anziehungskraft verloren.

Die Werke der Ausstellung stammen aus der Sammlung Klewan. Der ehemalige Galerist Helmut Klewan, der Zweigstellen in Wien und München betrieb, stellte Ende der 1980er-Jahre erstmals in Deutschland die Arbeiten des Schweizer Künstlers aus und besitzt heute u.a. die umfangreichste Privatsammlung von Werken Alberto Giacomettis im deutschsprachigen Raum.


Jean-Michel Atlan, Ohne Titel, 1956, Pastell, Privatsammlung, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023
Jean-Michel Atlan, Ohne Titel, 1956, Pastell, Privatsammlung, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023
 

COBRA. Traum, Spiel, Realität

 

25. November 2023 bis 23. Juni 2024 (2. OG)

 

Am 8. November 1948 kommt es in Paris zu einem spontanen Treffen der Künstler Asger Jorn (Dänemark), Christian Dotremont und Joseph Noiret (Belgien) sowie Karel Appel, Constant und Corneille (Niederlande). Die Diskussionen der durchweg sehr jungen Künstler münden unmittelbar in dem Zusammenschluss der ersten internationalen Künstlergruppe nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa, die bald COBRA heißen wird. Unmissverständlich stellen sie sich der Unmenschlichkeit der Systeme und der Gewaltbereitschaft der Regime entgegen und handeln in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. COBRA gilt heute als ein Aufbruch junger Künstlerinnen und Künstler, denen es gelungen ist, im Nachkriegseuropa eine internationale Gemeinschaft zu bilden und vor allem Leben und Kunst (»Living in Art«) ab jetzt als untrennbare Einheit zu betrachten. Als »internationale Front der experimentellen Künstler« war ihr erklärtes Ziel, ihr »Traum«, nicht nur eine »andere Kunst«, die eine Form des Spiels und des Experimentierens sein sollte, sondern vor allem auch eine Gesellschaft zu schaffen, die nur als eine offene Gesellschaft zu denken war. In ihren Kunstwerken verfolgte COBRA keinen Stil, sondern eine Sprache, die frei, spontan, universell war. Die Künstlerinnen und Künstler stellen sich mit ihrem Unterwegs-Sein, ihren Gemeinschaftsarbeiten und dem Interesse an allen menschlichen Ausdrucksformen einer Realität außerhalb des »bürgerlichen Kunstkanons« und gegen jede Form von Hierarchie und die als sinnentleert empfundenen Abstraktionen der Moderne. COBRA organisierte sich von 1948 bis 1951 als »offene« Bewegung. Eine Erklärung zur Auflösung oder eine Absage an ihre Ziele gab es nie. Im Gegenteil, die Künstlerinnen und Künstler tragen den »Spirit of COBRA« in ihren späteren Entwicklungen und internationalen Karrieren durch die 1960er und 1970er Jahre weiter und werden so Vorbilder für kommende Generationen.

Mit Werken aus der Sammlung Selinka des Kunstmuseums Ravensburg, dem Museum Jorn in Silkeborg, dem Kunstmuseum St. Gallen, dem ZKM in Karlsruhe und aus zahlreichen internationalen Privatsammlungen sind bisher selten in Deutschland gezeigte Werke von über 40 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen.


Mit Werken von Pierre Alechinsky, Else Alfelt, Karel Appel, Jean-Michel Atlan, Christine Boumeester, Eugène Brands, Pol Bury, Jacques Calonne, Hugo Claus, George Collignon, Constant, Corneille, Christian Dotremont, Aldo van Eyck, Sonja Ferlov Mancoba, Else Fischer-Hansen, Elna Fonnesbech-Sandberg, William Gear, Stephen Gilbert, Karl Otto Götz, Reinhoud D'Haese, Anneliese Hager, Mille Heerup, Carl-Otto Hultén, Josef Istler, Egill Jacobsen, Asger Jorn, Zoltán Kemény, Madeleine Kemény-Szemere, Gerrit Kouwenaar, Lucebert, Ernest Mancoba, Étienne Martin, Brian de Martinoir, Richard Mortensen, Joseph Noiret, Erik Ortvad, Anders Österlin, Carl-Henning Pedersen, Grete-Inge Petersen, Siegfried
Reich an der Stolpe, Joseph Anton Rooskens, Erik Thommesen, Heinz Trökes, Serge Vandercam, Theo Wolvecamp


Kuratiert von Kristina Groß und Axel Heil

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 

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